75 Jahre Europatag - Musikalische Reise im Dreiländereck mit dem Dresdner Kammerchor
Kostenfrei
19.20 Uhr Konzert in der Église paroissiale de la Nativité | Sierck-les-Bains
20.15 Uhr Konzert in der Erlöserkirche | Schengen
20.45 Uhr Vin d’honneur im Park von Nell | Perl
Veranstaltungsdetails
Hinweis: Die Gemeinde Perl bietet nach dem 1. Konzert ab der Kirche einen Busshuttle an, der das Publikum von Konzert zu Konzert fährt und danach wieder zurück nach Perl. Wir empfehlen, diesen zu nutzen, da ein Transfer mit dem Privat-PKW ggf. zu Verspätungen führen kann.
Der 9. Mai ist als Europa-Tag bekannt. Dieser Tag bezieht sich auf den 9. Mai 1950, an dem Robert Schuman in seiner Erklärung eine Vernetzung der Kohle- und Stahlindustrie mehrerer europäischer Länder, insbesondere Frankreichs und Deutschlands, vorschlug, um Frieden zu sichern und die wirtschaftliche Kooperation zu erleichtern. Am 18. April 1951 schlossen sich Frankreich, Deutschland, Luxemburg, Belgien, Italien und die Niederlande zur Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl zusammen (EGKS), die fortan die von Schuman vorgestellten Ziele unterstützten. In den folgenden Jahren folgte die Montanunion und die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) sowie die Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM), welche schließlich im Fusionsvertrag zusammengelegt wurden. Dieser Zusammenschluss ebnete der Unterzeichnung der Verträge von Maastricht 1992/93 und somit der Entstehung der Europäischen Union den Weg.
Ein zukunftsweisender Meilenstein in der Zusammenarbeit der europäischen Staaten war auch das Schengener Abkommen. 1985 wurde dieses maßgeblich durch Helmut Kohl und François Mitterand angeregt, in einem ersten Dekret beschlossen und hatte die Schaffung eines europäischen Binnenmarktes zum Ziel sowie die Erleichterung, bzw. schrittweise Abschaffung der Personenkontrollen an Binnengrenzen der Mitgliedsstaaten, die erstmals ab dem 26. März 1995 an den Grenzen von Belgien, Luxemburg, Niederlande, Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal in Kraft traten. Italien und Österreich folgten 1998 und bis 2025 zahlreiche weitere Staaten, die zum Teil keine Mitglieder der EU sind (wie die Schweiz, Liechtenstein oder Norwegen). Der Schengen-Raum umfasst 40 Jahre nach der Grundsteinlegung ein ausgesprochen großes Territorium von rund 4,5 Millionen Quadratkilometern, bevölkert von 450 Millionen Europäerinnen und Europäern.
Der europäische Gedanke der Verbrüderung und Zusammenarbeit zur Wahrung von Frieden und Demokratie ist durch das Schengener Übereinkommen und die daraus resultierenden Folgen manifestiert und lebendig geworden. Die Zeiten, in denen die Dekrete beschlossen und der Kalte Krieg beendet wurde sowie ein Neuanfang für ganz Europa und die Welt bevorstand, nachdem Mauern und Blöcke zerfallen waren, laden uns mit Nachdruck dazu ein, uns auch heute daran zu erinnern, gerade in Zeiten der gegenwärtig wieder eingesetzten Grenzkontrollen oder Gedanken an EU-Austritte. Zu diesen bedeutungsträchtigen Wandelkonzerten in allen Ländern am Dreieck des europäischen Gedankens haben wir bewusst einer der wichtigsten Kulturträger der östlichen Bundesländer eingeladen: den Dresdner Kammerchor.